Aufgrund der Corona-Situation mussten wir die Informationsausstellung zum Windpark Dachsberg, die wir am 8. November 2020 im Märkischen Gildehaus geplant hatten, leider absagen. Das bedauern wir sehr!
Weil Präsenzveranstaltungen auf absehbare Zeit nicht möglich sind, zeigen wir Ihnen die Informationstafeln, die wir für die Ausstellung vorbereitet haben, nun auf dieser Website.
Weil wir auch direkt auf Ihre Fragen antworten wollten, hatten wir am 8. Januar einen Video-Chat angeboten.
Mit zwischenzeitlich über 50 angemeldeten Teilnehmern war die digitale Veranstaltung gut besucht. „Wir freuen uns, dass so viele Anwohner unser Angebot angenommen haben“, so Mirko Hannemann, Projektleiter bei NOTUSenergy.
Wenn Sie an dem Video-Chat nicht teilnehmen konnten oder Sie noch weitere Fragen haben, schreiben Sie uns gerne an kontakt[at]windpark-dachsberg.de.
Fragen, die im Chat offengeblieben sind, haben wir ebenfalls beantwortet und unter Fragen & Antworten veröffentlicht.
Weltweit führt der Klimawandel zu Artensterben und Hungersnöten. Immer mehr Menschen werden dabei aus ihrer Heimat vertrieben. Aus Verantwortung gegenüber unseren Kindern und Kindeskindern müssen wir die Folgen des Klimawandels so gering wie möglich halten. Die geplanten Windenergieanlagen in der Bliesendorfer Heide leisten dazu einen Beitrag.
Foto: Demonstration von Fridays for Future 2019 in Potsdam.
Schon heute erleben wir in Brandenburg die Folgen des Klimawandels: Lang anhaltende Dürrephasen, Hitzerekorde und Waldbrände.
Laut Brandenburger Landesamt für Umwelt (LfU) gehört Brandenburg zu den vom Klimawandel „am stärksten verwundbaren Gebieten Deutschlands“. (1) Gründe sind unter anderem die sandigen Böden, die Feuchtigkeit nur schlecht halten. Auch die Kiefernforste, die in Brandenburg vorherrschen, sind besonders anfällig für den Klimawandel.
Insgesamt wird es durch die Klimaerwärmung zwar nicht weniger regnen, der Niederschlag wird sich allerdings anders verteilen. Im Sommer müssen wir mit häufigeren und längeren Trockenphasen rechnen. Dagegen wird es im Winter mehr regnen. Es regnet also, wenn Pflanzen wenig Wasser brauchen.
Auf den trockenen Böden versickert das Wasser nicht und bildet kein neues Grundwasser, es fließt ab und kann Überschwemmungen verursachen.
Für das landwirtschaftlich geprägte Brandenburg könnte diese Entwicklung "fatale Folgen haben". (2)
Wenn Windenergieanlagen gebaut werden, sollen sie Anwohner und Natur möglichst wenig stören. Deswegen werden schon in der Regionalplanung geeignete Flächen festgelegt. Ein solches Windeignungsgebiet liegt in der Bliesendorfer Heide (WEG 24). Die Windenergieanlagen sind in den Kiefernwäldern entlang der Autobahn geplant. Im Vergleich zu anderen Regionen in Brandenburg ist die Besiedlung hier sehr dünn und die Wälder gelten als „artenarm“, wie es Gutachten ausdrücken. (3)
(3) Vgl. Regionalplan „Havelland-Fläming 2020“, S. 976
Die genauen Standorte der Windenergieanlagen stimmen wir mit den Nachbargemeinden und Anwohnern ab. Dabei achten wir auf die Gegebenheiten vor Ort:
Wenige Greifvögel: Weil große Teile des Gebiets aus forstwirtschaftlich genutzten Kiefernwäldern bestehen, leben hier nur wenige Greifvögel. Insbesondere nisten die Brandenburger Symbolvögel Roter Milan und Seeadler nicht in der Bliesendorfer Heide.
Bei der Planung berechnen wir genau, wie laut die Windenergieanlagen in der Umgebung zu hören sein werden. Das ist Teil des Genehmigungsverfahrens. Die meisten Geräusche, die Windenergieanlagen erzeugen, entstehen an den Rotorblättern, die durch den Wind ziehen. Weil die Ausbreitung von Schall festen physikalischen Gesetzen folgt, können wir schon jetzt berechnen, wo man die Windenergieanlagen hören kann.
(5) Vgl. Regionalplan „Havelland-Fläming 2020“, S. 976
Bei den Berechnungen zur Schallausbreitung gehen wir von der ungünstigsten Situation aus, in der eine Anlage am Lautesten ist. Nämlich dann, wenn der Wind gerade stark genug bläst, um die Anlage bei nahezu voller Leistung anzutreiben (10 m/s).
Ist der Wind schwächer, ist die Anlage leiser. Ist er stärker, bleibt die Windenergieanlage gleich laut, die Wind- und Sturmgeräusche nehmen allerdings deutlich zu und übertönen die Geräusche der Windräder.
Geräusche, die Sie hören können, sind kein Infraschall.
Infraschall gehört zu den von Bürgerinitiativen in den vergangenen Jahren am intensivsten vorgebrachten Bedenken gegen Windenergie. „Infraschall“ nennt man tiefe Töne unterhalb einer Frequenz von 20 Hertz (Hz). Das menschliche Ohr nimmt diese Geräusche in der Regel nicht mehr wahr.
Der Schall, der von Windenergieanlagen erzeugt wird, hat auch tieffrequente Anteile. Das Gleiche gilt für Straßenverkehr, Klimaanlagen, Kühlschränke oder Pumpen. Ebenso wie beim Kühlschrank in der Küche sind diese Schallanteile allerdings so schwach, dass keine Bedrohung von ihnen ausgeht.
Untersuchungen der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (6) haben gezeigt, dass schon in einer Entfernung von 150 Metern die Pegel deutlich unterhalb der Wahrnehmungsschwelle von Menschen liegen.
In einem Abstand von 700 Metern konnten die Akustiker messtechnisch keinen Unterschied mehr feststellen, ob eine Windenergieanlage in Betrieb war oder nicht: Die Geräusche der Windenergieanlagen waren nicht mehr vom „natürlichen“ Infraschall, den der Wind erzeugt hat, zu unterscheiden.
(6) Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBS), „Tieffrequente Geräusche und Infraschall von Windkraftanlagen und anderen Quellen“, 20
Die Bliesendorfer Heide ist ein wirtschaftlich genutzter Forst. Hier leben nur wenige Tiere, die durch Windenergieanlagen gefährdet werden. Diese schützen wir!
In der Bliesendorfer Heide leben zahlreiche Fledermäuse. Weil wir das Verhalten der Fledermäuse gut kennen, können wir sie schützen.
Wenn Fledermäuse fliegen, schalten wir die Windenergieanlagen ab.
Übrigens: Bauen wir eine Windenergieanlage in einem Wald und müssen dafür Waldflächen roden, suchen wir davor jeden Baum auf Fledermaushöhlen ab.
Ein Jahr lang haben die Biologen von „K&S Umweltgutachten“ die Zug-, Rast und Brutvögel im Gebiet beobachtet. Im Frühjahr 2018 wurden die Horste noch einmal kontrolliert. Die Bliesendorfer Heide hat „bei allen Greifvogelarten eine im Brandenburger Vergleich unterdurchschnittliche Siedlungsdichte“.
(7) Ausnahmen sind nur möglich, wenn wir in detaillierten Gutachten nachweisen, dass durch den Bau keine Vögel oder Fledermäuse gestört odergetötet werden. Bei dieser „alternativen Bauzeitregelung“ sind die Umweltbehörden sehr streng.
In einigen Regionen in der Bliesendorfer Heide leben Zauneidechsen. Schon beim Bau der Zufahrtswege errichten wir für die Kaltblüter Schutzzäune, um sie von den Wegen fernzuhalten. Tiere, die sich im Gefahrengebiet aufhalten, werden gefangen und in sicherer Entfernung abgesetzt. In den Wohngebieten der Echse legen wir zusätzliche Steinwälle an, in denen sich die Echsen verstecken, Plätze für die Überwinterung finden und ihre Eier ablegen können. So wird durch die Windenergie auch der Lebensraum der Zauneidechse aufgewertet.
Mit modernen Windenergieanlagen können wir heute auch in Wäldern sicher und umweltverträglich klimafreundlichen Strom erzeugen. Die meisten Waldtiere, wie Rehe und Wildschweine, kehren nach Anleiner kurzen Eingewöhnungszeit zurück und lassen sich durch die neuen „Nachbarn“ nicht mehr stören.
Auch Menschen bemerken Anlagen im Wald weniger als solche auf weiter Flur: Durch das Rauschen des Windes in den Bäumen hören Spaziergänger die Geräusche der Rotorblätter schon in kurzer Distanz nicht mehr. Im Wald selber sieht man die Anlagen durch die Kronen der Kiefern das ganze Jahr nur von wenigen Stellen aus.
Für jeden Baum, den wir fällen, pflanzen wir mindestens einen neuen.
Für jeden Baum, der gefällt wird, müssen wir an anderer Stelle Ersatz schaffen. Mehr noch: Die Wälder, die wir zur Kompensation für unseren Eingriff aufforsten, sind ökologisch wertvolle Laub- und Mischwälder, die widerstandsfähiger gegen Umwelteinflüsse wie Schädlinge, Hitze und Trockenheit sind als die Monokulturen in der Bliesendorfer Heide.
Bevor wir mit dem Bau beginnen, hinterlegen wir eine Bürgschaft, mit der wir den vollständigen Rückbau der Windenergieanlagen inklusive der Fundamente garantieren. Damit ist sicher: Alle Anlagen werden umweltverträglich abgebaut und auch die verdichteten Böden werden wieder aufgelockert. Übrig bleiben: junge Mischwälder.
Die Zufahrtswege zu den Windenergieanlagen wählen wir so aus, dass die Ökologie des Waldes möglichst wenig beeinträchtigt wird.
Die Ränder der Wege, die wir in der Bauphase verbreitern müssen, forsten wir im Anschluss wieder auf. Zufahrtswege zu Windenergieanlagen sind später kaum von normalen Waldwegen zu unterscheiden und lassen sich sehr gut für die Forstwirtschaft nutzen.
Moderne Windenergieanlagen verfügen über wirksame und geprüfte Brandschutzmechanismen. Schon die Auswahl des Materials in der Turbine sorgt dafür, dass sich dort kein Feuer ausbreiten kann. Die Windenergie schaut seit ihren Anfängen auf über 30 Jahre technologische Weiterentwicklung zurück. So wie Autos sind auch Windenergieanlagen in dieser Zeit sicherer geworden und gelten für den Brandschutz heute als ungefährlich. Windenergieanlagen, wie wir sie in der Bliesendorfer Heide planen, verfügen darüber hinaus über eine automatische Löschvorrichtung. Melden die Sensoren Rauch, schaltet die Anlage automatisch ab.
Für den Brandschutz errichten wir zwei zusätzliche Löschwasserbrunnen im Wald. Damit kann die Feuerwehr dann auch das Feuer löschen, das eine achtlos weggeworfene Zigarette entzündet hat.
Die Windenergieanlagen am Dachsberg werden über eine sogenannte Bedarfsgesteuerte Nachtkennzeichnung verfügen: Die roten Warnleuchten blinken für kurze Zeit während der Morgen- und Abenddämmerung und ansonsten nur dann, wenn sich tatsächlich ein Flugzeug oder Hubschrauber nähert.